Schienengüter im Mittelrheintal

Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley wendet sich nach Veröffentlichung der Verkehrsentwicklungsprognose erneut an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: Alternativtrasse für den Güterverkehr zum Rheintal wichtiger denn je


"Die gerade von Herrn Dr. Wissing veröffentlichte Verkehrsentwicklungsprognose für das Jahr 2040 ist ein klares Signal, dass er die Alternativtrasse nicht fallen lassen kann, sondern forcieren muss", so die deutliche Aussage des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland.


Das gesamte Mittelrheintal müsse für die Zukunft deutliche Entlastung erfahren und die biete ausschließlich eine neue Bahnstrecke. Die jetzt veröffentlichten Zahlen sprechen für sich: Nach der Prognose wird der Güterverkehr bis 2040 um deutliche 31,2 % steigen, wobei hierunter der Schienengüterverkehr um satte 35 % wachsen wird. Die Sorge, die Mike Weiland zudem umtreibt, ist die so genannte Sanierung im Bestand der rechtsrheinischen Strecke im Jahr 2026 sowie der linksrheinischen Strecke im Jahr 2028. "Hier wird mit dem Projekt Hochleistungskorridor eine Kapazität geschaffen, die noch mehr Belastung für das ohnehin schon vom Lärm geplagte Mittelrheintal bringen wird", so Mike Weiland. Ob diese Kapazität aber überhaupt ausreicht, die Ergebnisse der jüngsten Studie des Verkehrsministers zu bewältigen, muss er beantworten - vielmehr auch die Frage, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dem Rheintal diese zusätzliche Belastung überhaupt zumuten zu wollen. 

Die Anwohner des Mittelrheintals sind diesbezüglich mit Blick in die Zukunft mehr als skeptisch. "Das erfahre ich immer wieder bei Bürgerstammtischen, weil sich für die Menschen hier zu wenig Verbesserung zeigt", so Mike Weiland. Lärmschutzwände im Bereich von Friedhöfen und Gewerbegebieten zu bauen, wie aktuell in Oberlahnstein, dagegen aber nicht entlang von Wohngebieten, verstehe kein Mensch und lasse den Glauben an ernst gemeinten Lärmschutz, der mehr als nur ein Alibi darstelle, schwinden.  Da das Bundesverkehrsministerium betont, dass die Prognose wichtige Grundlage für die künftige Verkehrsplanung sei, kann die gemeinsame Forderung aus dem Mittelrheintal nur sein, dass neben den aktuell freiwilligen Lärmschutzmaßnahmen der Deutschen Bahn, die sich immer wieder auf den Bestandsschutz bei ihren Sanierungen und Ertüchtigungen beruft, die Alternativtrasse nicht links liegen bleibt, sondern ernsthaft wieder vorangebracht werde, so Mike Weiland. Hierzu bedarf es klarer Antworten aus Berlin.