„Bei vielen Themen in unserer Verbandsgemeinde, insbesondere bei wichtigen Baumaßnahmen, hat es sich bewährt, wichtige Partnerinnen und Partner auf Landesebene einzuladen und den direkten Austausch zu pflegen. Dabei können mögliche Herausforderungen unbürokratisch diskutiert und meist auch aus dem Weg geräumt werden“, sagte Bürgermeister Mike Weiland. „Es geht aber auch darum, sich über zukunftsweisende Themen wie Erneuerbare Energien auf den neusten Stand zu bringen und gegenüber den Entscheidungsträgern aus Mainz die Bedürfnisse hier vor Ort ausführlich zu schildern.“
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschäftigt die Menschen im Welterbe Oberes Mittelrheintal bereits seit Längerem. Gerade in Zeiten des Klimawandels gewinnt er zunehmend an Bedeutung. Die Verbandsgemeinde Loreley sowie die Ortsgemeinden und Städte betonen, sich umfangreicher bei der Energiewende einbringen zu wollen. Dem stehen derzeit die Regelungen des Landesentwicklungsprogramms IV (LEP IV) entgegen, die aufgrund des UNESCO-Welterbestatus einen Ausschluss von Freiflächen-Photovoltaik- sowie Windkraftanlagen vorsehen. „Der Kampf gegen den Klimawandel und der Ausbau Erneuerbarer Energien ist eines der Kernthemen der Landesregierung. Auch das Kulturelle Erbe nehmen wir dabei in die Pflicht, wie unser Paradigmenwechsel bei der Genehmigung von Solaranlagen auf Kulturdenkmälern zeigt. Über den Wunsch aus der VG Loreley, mehr Erneuerbare in die Umsetzung zu bringen, freue ich mich deshalb sehr. Klar ist aber auch: Eine Möglichkeit zur Genehmigung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Oberen Mittelrheintal ist nur dann denkbar, wenn beispielsweise durch angepasste Gestaltungsformen der Welterbestatus dadurch nicht in Gefahr gerät. Wie eine solche Möglichkeit aussehen könnte, ist fortwährend Gegenstand unserer Überlegungen“, sagte Staatssekretärin Simone Schneider.
„Wir haben mit interkommunaler Zusammenarbeit, beispielsweise bei der Wasserversorgung, schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist dabei, dass man den Umfang einer solchen Zusammenarbeit sinnvoll bemisst“, so Bürgermeister Mike Weiland. Weiland verwies auf den bestehenden Solidarpakt der VG Loreley zu Erneuerbaren Energien, dem sich bislang außer den Gemeinden Lierschied und Dachsenhausen alle Gemeinden und Städte angeschlossen haben. Schwieriger werde es beispielsweise, Partner aus Hessen und Rheinland-Pfalz über Landes- sowie Verbandsgemeindegrenzen hinweg zusammenzubringen. „Ich wünsche mir deshalb, dass eine Anpassung des LEP weiter im Gespräch bleibt“, so der Bürgermeister.
Weiland hat bereits verschiedene Flächen im Blick, die in Zukunft als Standorte für Freiflächen-Photovoltaik geeignet sein könnten, ohne das Welterbe in seiner Wahrnehmbarkeit zu beeinträchtigen. Diese nahm man bei der Rundfahrt durch die Verbandsgemeinde gemeinsam in Augenschein. „Auch private und gewerbliche Partner haben signalisiert, dass sie eigene Vorhaben im Auge haben, die man, sobald es der rechtliche Rahmen zulässt, zeitnah umsetzen könnte“, so Weiland.
Bürgermeister Weiland und Staatssekretärin Schneider vereinbarten, auch weiter im engen Austausch zu bleiben und die Dinge zwischen Kommunen und Land gemeinsam voranzubringen.