"Halbzeit-Interview" - Teil 2

Teil 2 - Zur Halbzeit der ersten Wahlperiode von Bürgermeister Mike Weiland: 8 Fragen – 8 Antworten zu den Projekten, der täglichen Arbeit und die Zukunft der Verbandsgemeinde Loreley

8 Fragen – 8 Antworten zu den Projekten, der täglichen Arbeit und die Zukunft der Verbandsgemeinde Loreley

Bei welchen Projekten steckt die Verbandsgemeinde mittendrin?

Sämtliche unserer großen Projekte, die in den zurückliegenden vier Jahren alle zunächst einer externen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unterzogen wurden, befinden sich auf einem guten Weg: Mit dem neuen Verwaltungsgebäude in St. Goarshausen soll es dieses Jahr noch losgehen. Hier wird dann zunächst das Gelände hergerichtet und der Rohbau errichtet. Die Bauzeit wird insgesamt etwa zwei bis zweieinhalb Jahre bei Kosten von gut 9 Mio. Euro betragen. Geschaffen werden 50 Arbeitsplätze, die sich Teilzeitkräfte und Homeoffice-Akteure auch teils teilen. Denn hier geht die Verwaltung mit dem Trend. Damit wird die Verwaltung für die Zukunft gut aufgestellt.

Ein Projekt, was mir mehr Geduld abverlangt, ist das Feuerwehrgerätehaus in St. Goarshausen. Hier fanden seit Jahresbeginn intensive Abstimmungen mit den zu beteiligenden Behörden statt, um alle Voraussetzungen für Förderungen für die Baureifmachung des ehemaligen Gärtnereigeländes an der Nastätter Straße und anschließend auch die Bezuschussung des Neubaus zu erhalten. Die Kosten betragen hier durch die aufwendige Hangsicherung inklusive allem gut 11 Mio. Euro. Ich habe aber die Hoffnung, zum Ende des Jahres in die Baureifmachung eintreten zu können.

Mit Amtsantritt habe ich nach Hinweisen des Bauamtes und der Schulleitung die Sanierung der Marksburgschule Braubach noch einmal auf neue Füße gestellt. Das Raumkonzept wurde überarbeitet und auf die Anforderungen der Ganztagsförderung zukunftsgerichtet überplant. Hier warten wir aktuell auf die Baugenehmigung sowie den Zuwendungsbescheid des Landes, um dann die Sanierung aus Wirtschaftlichkeitsgründen im laufenden Betrieb in mehreren Abschnitten durchzuführen. Es ist mit Kosten von 7 Mio. Euro zu rechnen. Es werden Räume optimaler nutzbar gemacht, bessere Voraussetzungen für digitalen Unterricht geschaffen, Lüftungsanlagen eingebaut und die Schule kernsaniert. „Die Schule soll zukunftsgerichtet werden und eine angenehme Lernumgebung bieten, also beste Voraussetzungen für unsere Kinder.“

Die Übergabe des ehemaligen Turner- und Jugendheims als neue Gastronomie auf der Loreley an den Pächter hätte bereits im April 2020 erfolgen sollen. Da war ich noch gar nicht Bürgermeister. Nun soll das Gebäude mit Restaurant, großem Saal für Feiern und Regionalshop zur kommenden Saison 2025 fertig werden, ebenso wie die neue Mythoshalle im Kultur- und Landschaftspark mit dem Gläsernen Felsen, um das Ausstellungskonzept endlich abzuschließen.


Wir hoffen, dass wir mit den Vorbereitungen zur Sanierung des Hallenbades an der Loreleyschule die Zielgerade erreicht haben. Derzeit laufen die abschließenden Prüfungen der Pläne auf Landes- und Bundesebene, um die Sanierung in zwei Abschnitten baldmöglichst starten zu können. Die Kosten waren in der Planung bereits gestiegen, so dass sich die Verwaltung neben der Bundesförderung um eine weitere Förderung durch das Land für den zweiten Abschnitt kümmerte. Mit Stand Januar 2023 lag das Volumen bei 5,5 Mio. Euro.


Zur Frage der künftigen Trägerschaft der Loreleyschule wartet die Verbandsgemeinde seit geraumer Zeit auf ein Signal vom Landkreis. Hier wäre ich gern schon weitergekommen, um auch Klarheit zu erlangen. Oberste Priorität hat für die Verbandsgemeinde, dass die Schulgemeinschaft aus Grund- und Realschule erhalten bleibt. Daher bleibt es die möglichen Konditionen abzuwarten.


Was sind die Projekte der nahen Zukunft?

Schon in den Sommerferien wurden in der Grundschule in Kamp-Bornhofen Brandschutzmaßnahmen begonnen. Vorbereitungen zu gleichem Thema laufen für die Willy-Brandt-Grundschule in Osterspai. Für den Erhalt der Grundschule Dachsenhausen möchte ich mit dem Bürgermeisterkollegen der VG Bad Ems-Nassau eine Vereinbarung fortschreiben, dass die Kinder aus Becheln auch künftig nach Dachsenhausen kommen. Mit den Rheinsteig-Gemeinden möchten wir das Projekt „RHEINsteig ERLEBEN“ umsetzen, um den Wanderweg im 20. Jahr seines Bestehens wieder attraktiver zu machen. Ebenfalls für die Gemeinden hat die Verwaltung ein Unternehmen ausfindig gemacht, dass den Ausbau von E-Ladesäulen voranbringen wird. Zudem habe ich gerade stellvertretend für alle Gemeinden den Auftrag zur Kommunalen Wärmeplanung erteilt. Zudem gilt es, gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität die Sanierung der Ortsdurchfahrten Kestert und Osterspai an den Start zu bringen und die weiteren Straßen- und Radwegebaumaßnahmen zügig voranzubringen und zu koordinieren. Derzeit laufen hier die Arbeiten zwischen Braubach und Dachsenhausen sowie in Dahlheim.

Pure Bürokratie zeigte sich die vergangenen Jahre bei der Vorbereitung der Sanierung des Wirtschaftsweges bei Osterspai. Im Oktober hoffen wir hier jedoch endlich auf die positive Entscheidung hinsichtlich der Zuschüsse, um dann die Ausschreibung der Bauarbeiten starten zu können. All das ist jedoch nur ein Teil der täglich aktuellen Herausforderungen in der VG Loreley und trotz und gerade deswegen kann ich nur den Hut vor dem Team der Verwaltung ziehen, um diese positive Zwischenbilanz darlegen zu können.

Und dann habe ich noch eine Idee, die wir nach der Fertigstellung der Gastronomie und des Parks auf der Loreley unmittelbar umsetzen werden: Heiraten auf der Loreley! Das ist neben unseren bereits angebotenen wunderschönen Trauorten Heimatmarketing, Wirtschaftsförderung und bringt uns weitere Gäste.


Und was nimmt sich Bürgermeister Mike Weiland für die Zukunft vor?

Die BUGA 2029 muss als Chance verstanden werden und das nicht nur das halbe Veranstaltungsjahr, sondern bereits vorher und danach. Ein guter Ansatz ist jetzt der BUGA-Wandertag im Oktober. Das gesamte Tal muss an einem Strang ziehen, nicht nur die Gemeinden und Städte, sondern auch die Unternehmen, Übernachtungsbetriebe und Private. Aber auch von der Buga gGmbH erwarten sich die Orts- und Stadtbürgermeister:innen noch dieses Jahr Antworten, was von den Vorschlägen der Gemeinden, die wir 2020 erstellt und eingereicht haben, umgesetzt werden kann. Für die Loreley erwarte ich mir erste Antworten aus der Planerwerkstatt im Oktober und ich freue mich auch über die Zusage der BUGA gGmbH zusätzliche Investitionen in den Kultur- und Landschaftspark zu bringen. Auch die Eröffnungsveranstaltung soll im Jahr 2029 auf der Loreley stattfinden. Außerdem habe ich für Oktober die Geschäftsführung für einen Workshop mit den Gemeinden gewinnen können. All das gilt es jetzt abzuarbeiten.


Was ist Ihr größtes Anliegen für die kommenden 4 Jahre?

Wenn wir den vor 4 Jahren gestarteten Weg weiter gehen, blicke ich optimistisch in die Zukunft, denn wir haben gemeinsam mit allen Kolleg:innen als Team eine gute Arbeits- und Ausgangsbasis geschaffen, um die Zukunft anzugehen. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Städten. Ich hoffe, in dieser Gemeinschaft in der zweiten Halbzeit meiner ersten Wahlperiode möglichst viel von den Planungen umsetzen und laufende Projekte zum Abschluss bringen zu können. Vor allem aber wünsche ich mir, dass das Verhältnis und Vertrauen der Menschen mir gegenüber so bleiben, wie ich es oft erlebe, denn dann macht die Arbeit auch weiter so Spaß. Viele Ideen sind noch vorhanden. Packen wir`s an!