Wirtschaft

Maschinenbau Knecht: Made in Weisel und VG Loreley nach Deutschland und ins europäische Ausland


Und nicht nur das bietet Maschinenbau Knecht in der Weiseler Neustraße, sondern auch Arbeitsplätze für Menschen mit unterschiedlichsten erlernten Berufen, die allesamt aus Weisel, Bornich oder der nahen Umgebung zu ihrem Arbeitgeber kommen. Als Norbert Sandmann 1990 den Betrieb übernahm, war Maschinenbau Knecht ein kleines Unternehmen mit nur 12 Beschäftigten und einer Produktion von 250 bis 300 Maschinen pro Jahr. Damals war der Hauptkunde ein Hersteller von Klebestreifen, der von Maschinenbau Knecht eine Maschine zum Verschließen der Kartons benötigte. Heute, Jahre später, hat sich das Unternehmen auf 40 Mitarbeiter entwickelt und vergrößert, darunter allein vier neue Mitarbeiter im Jahr 2025. „Der Fachkräftemangel ist auch hier deutlich spürbar, was bei der Suche nach qualifizierten Schlossern, Elektrikern, Industriemechanikern, Feinmechanikern, Zerspanern, Programmierern, technischen Zeichnern und Konstrukteuren deutlich wird“, betont Norbert Sandmann. Auch seine Gattin Sabine berichtet: „Auf klassische Stellenanzeigen online oder in der Zeitung melden sich kaum noch Bewerber. Die Akquise neuer Mitarbeiter erfolgt deswegen hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Werbung und untergeordnet auch Social Media.“ Als besonders effektiv habe es sich erwiesen, wenn Mitarbeiter Stellengesuche selbst auch nach außen tragen und damit Werbung für ihren eigenen Arbeitgeber betreiben. Dadurch, dass die meisten aus dem Team aus der nahen Umgebung kommen, ist das Unternehmen auch eng mit der Region verbunden. Nur zwei Mitarbeiter sind oft weit weg vom Firmensitz in Weisel: Die Servicemitarbeiter des Unternehmens. Sie sind nahezu das ganze Jahr im Einsatz und führen Wartungen und Reparaturen direkt beim Kunden durch. Beim Aufstellen neuer Maschinen beim Kunden kommen überwiegend die Mitarbeiter, die die Maschinen auch selbst gebaut haben, zum Einsatz. Die Montage, also der letzte Schritt im Arbeitsprozess, kann zwischen einem und sieben Tagen in Anspruch nehmen.

Maschinenbau Knecht hat sich auf die Herstellung von Verpackungsmaschinen spezialisiert, darunter Kartonauffalter, die für verschiedene Branchen wie Süßwaren, Konserven und Kosmetik eingesetzt werden. Das Unternehmen gilt als der kleinste Hersteller in Deutschland in seiner Nische und bedient überwiegend Kunden aus dem In- und angrenzenden europäischen Ausland. Ein besonderes Merkmal von Maschinenbau Knecht ist die enge Zusammenarbeit mit der Kartonnageindustrie, die die fertigen, aber noch ungefalteten Kartons liefert. „Kunden kommen oft mit spezifischen Anforderungen und Produkten zu uns, was bedeutet, dass jede Maschine ein Prototyp ist, der individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten wird“, betont Norbert Sandmann. „Wir produzieren keine Serienfertigung. Jeder neue Kunde erhält sozusagen mit jeder neuen Maschine ein Unikat“, erklärt Sabine Sandmann.

Maschinen groß wie Autos

Passend hierzu finden sich in den Büroräumen des Unternehmens überall Muster und Proben, die die Vielfalt der Produkte verdeutlichen. Mit einer Datenbank von 96.000 Artikeln, die von der kleinsten Schraube bis zu komplexen Maschinen reicht, bezeichnet sich Maschinenbau Knecht selbst als hoch technisierte Manufaktur. Ein weiteres Beispiel für die innovativen Produkte ist eine Maschine, die Kartonagen für Weinflaschen nicht nur faltet, sondern anschließend an einer perforierten Stelle halbiert. Diese Anforderung sei im Anschluss an den fertigen Kartonaufrichter gekommen und wurde dann nachträglich erweitert. Diese maßgeschneiderte Lösung zeigt, wie flexibel und anpassungsfähig das Unternehmen auf die Bedürfnisse seiner Kunden reagiert.

An der Neustraße in Weisel gehören mittlerweile gut ein halbes Dutzend Gebäude mit zwei großen Montagehallen jeweils mit Anbauten und einem Bürogebäude zum Unternehmen. Der Neubau der Produktionshalle vor 11 Jahren sowie der Anbau vor 4 Jahren zeugen von der kontinuierlichen Expansion und dem Engagement von Maschinenbau Knecht, sich den Herausforderungen des Marktes zu stellen und stetig zu wachsen. „Wenn ich bei geeigneten Gelegenheiten von der Wirtschaft und den Unternehmen in unserer Verbandsgemeinde spreche, will ich auch wissen, welche sich dahinter verbergen und was sie für Herausforderungen und Anliegen bewegen“, so Bürgermeister Mike Weiland, daher sei ihm nicht nur der regelmäßige Besuch und Austausch mit Unternehmern wichtig, sondern auch das Wissen, was sich genau hinter deren Türen abspiele, vor allem, dass sie hervorragende Arbeitgeber für die Menschen aus unserer Heimat seien. Der Unternehmensbesuch bot daher einmal mehr einen faszinierenden Einblick in die Welt des Maschinenbaus und die Überraschung, auf welch interessante Nischen sich ein heimisches Unternehmen spezialisiert hat. Umso erfreulicher ist es, dass man somit zu Recht sagen kann: „Aus Weisel nach ganz Deutschland und ins europäische Ausland!“