Klimaschutz

Verbandsgemeinde Loreley setzt auf nachhaltige Wärmeversorgung


Wie kann in der Verbandsgemeinde Loreley die Wärmeversorgung der Zukunft aussehen? Welche Wärmequellen sind nutzbar, welche eher nicht? Mit diesen Fragen befasst sich die Verbandsgemeinde Loreley gegenwärtig im Rahmen der Aufstellung einer kommunalen Wärmeplanung und bekräftigt damit ihre Klimaschutzbemühungen, deren Ziel es ist, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Die Antworten auf diese und weitere Fragen werden durch das IfaS vom Umwelt-Campus Birkenfeld (Hochschule Trier) seit September im Auftrag der Verbandsgemeinde erarbeitet. Damit ist die Verbandsgemeinde eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz, die eine solche Wärmeplanung erstellen lässt. Bis zum Sommer 2025 soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Maßnahme wird mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums zu 90 % gefördert.

Bürgermeister Mike Weiland und seine Verwaltung sind bestrebt, die Energiewende in den drei Städten und 19 Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde schnell voranzubringen. Die Verbandsgemeinde verfolgt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung das Ziel, einen Beitrag zur Klimaneutralität bis 2040 zu leisten. Dabei sollen die lokalen Treibhausgasemissionen schrittweise reduziert und nachhaltige sowie energieeffiziente Wärmeversorgungslösungen gefördert werden. Im Einklang mit den bundesweiten Klimazielen stehen dabei insbesondere der Ausbau erneuerbarer Energien und die Optimierung bestehender Infrastrukturen im Fokus.

Analyse und Zielsetzung

Zu Beginn des Projekts wird eine umfassende Analyse der aktuellen Wärmeversorgung in der Verbandsgemeinde durchgeführt. Das Projektteam schaut sich dabei unter anderem an, welche erneuerbaren Energiequellen (Biomasse, Geothermie, Abwasserwärme, Solar) zur Verfügung stehen, ob Abwärme von Gewerbebetrieben nutzbar ist, wo Effizienzpotenziale liegen und wo auch der Bedarf tendenziell gesenkt werden kann. Obwohl ein Großteil des Gemeindegebietes im „UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal“ liegt, werden dennoch Potenziale für Wind- und PV-Freiflächenanlagen analysiert und sich daraus ergebende Chancen bewertet.

Auf Basis der Analysen werden sogenannte Zielszenarien entwickelt. Dabei könnte beispielsweise der Bau einer Flusswärmepumpe, die Nutzung von Wasserstoff, Geothermie, Solarthermie, Biomasse und vieles mehr eine Rolle spielen. „Am Ende werden wir Lösungen für die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung im gesamten Gemeindegebiet darstellen. Diese können leitungsgebunden mit zentralen Wärmeerzeugern oder auch dezentral, zum Beispiel mit Wärmepumpen, sein“, sagt IfaS-Projektleiter Michael Müller.

Von der Theorie zur Praxis

Wenn die Kommunale Wärmeplanung erstellt ist, beginnt erst die eigentliche Arbeit an der Wärmewende. Der Plan gibt eine erste Orientierung. „Erst später fällt die Entscheidung, ob beispielsweise ein dargestelltes Wärmenetz auch tatsächlich so ausgebaut werden kann“, stellt Michael Müller vom IfaS klar.

Bürgermeister Mike Weiland ist ein transparentes Verfahren und eine regelmäßige Information der Bevölkerung wichtig. Daher wird das Projektteam über Meilensteine entsprechend informieren und außerdem auf der Homepage der Verbandsgemeinde wichtige Informationen veröffentlichen.

Für Fragen steht Klimaschutzmanager Hussam Shahoud Alnajm (E-Mail h.alnajm@vg-loreley.de, Telefon 06771 919-244) ebenfalls gerne zur Verfügung.