Erneuerbare Energien

Verbandsgemeinderat und Orts- und Stadtbürgermeister geben einheitliche Stellungnahme für Erneuerbare Energien in der Verbandsgemeinde Loreley ab


„In vielen Gesprächen mit politischen Vertretern, Unternehmern oder den Bürgerinnen und Bürgern geht immer wieder hervor, dass das grundsätzliche Interesse an regenerativen Energien groß ist. Die heutigen Möglichkeiten in diesem Bereich würden viele Ansätze bieten, jedoch müssten dies erstmal die rechtlichen Rahmenbedingungen zulassen. Wir haben uns mit unserer Stellungnahme deutlich positioniert und hoffen, dass sich in Zukunft neue Möglichkeiten mit Maß und Ziel ergeben“, zeigt sich Bürgermeister Mike Weiland überzeugt.

Die Abgabe der Stellungnahme erfolgte im Rahmen der 1. Teilfortschreibung des regionalen Raumordnungsplans Mittelrhein-Westerwald in Bezug auf Energiegewinnung und -versorgung. Die Änderungen resultieren wiederum aus der Pflicht zur Umsetzung der Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV) und des Bundesgesetzgebers. Hierin werden potenzielle Flächen für die Errichtung von Erneuerbaren Energien festgelegt. Nur zwei solcher Flächen liegen innerhalb der Verbandsgemeinde Loreley, da diese nahezu komplett im Bereich des Unesco-Weltkulturerbes Oberes Mittelrheintal liegt. Es ist ein Drahtseilakt, sich mit dem Bau von Erneuerbaren Energien in der Energiewende einzubringen und somit in der Verbandsgemeinde Loreley überhaupt einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und in Richtung positiver CO2-Bilanz zu kommen und auf der anderen Seite den hohen Ansprüchen an den schützenswerten Welterbestatus einzuhalten. „Wir haben uns mit der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes den Zielen des Landes bis zum Jahr 2040 verpflichtet. Uns werden die CO2-Ausstöße der Schiffe auf dem Rhein, Europas meistbefahrener Wasserstraße angelastet, aber ein Ausgleich durch die Erzeugung erneuerbarer Energie bleibt uns verwehrt. Wir wollen uns einbringen, aber das müssten die Rahmenbedingungen auch hergeben“, macht Bürgermeister Mike Weiland deutlich, der weiter ausführt: „Auch private Investoren wären bereit, ihren Beitrag zu leisten. Bereits heute liegen uns einige Anfragen und Grobplanungen für die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen in der Verbandsgemeinde Loreley vor.“

Zahlreiche Windkraftanlagen strecken sich bereits heute linksrheinisch in die Höhe und sind vom Welterbetal aus einsehbar.
Zahlreiche Windkraftanlagen strecken sich bereits heute linksrheinisch in die Höhe und sind vom Welterbetal aus einsehbar.


Genau an dieser Stelle setzt die bereits im Rahmen einer Bürgermeister/innen-Dienstbesprechung mit den Stadt- und Ortsbürgermeister/innen abgestimmte Stellungnahme der Verbandsgemeinde Loreley, der sich fast alle einstimmig angeschlossen haben, an: Der Welterbe-Status bringt viele Vorteile mit sich und soll auch in Zukunft unbedingt erhalten und geschützt werden. Dennoch erscheint die pauschale Ablehnung von FFPV und Windenergieanlagen (WEA) im Kern- und Rahmenbereich falsch im Sinne einer nachhaltigen Zukunft. Man plädiert für eine Einzelfallprüfung von Vorhaben im Rahmenbereich des Welterbes Oberes Mittelrheintal durch Studien zur Sichtachse und Wahrnehmung von FFPV. Flächen, die für die regenerative Energiegewinnung geeignet wären sind zweifelsfrei vorhanden. „Dies ließ sich bei einer Rundfahrt mit der für das Welterbetal zuständigen Staatssekretärin aus Mainz im April dieses Jahrs bereits feststellen“, erklärt Bürgermeister Mike Weiland. Während der Rundfahrt wies der Bürgermeister auch immer wieder auf den Ausblick auf die andere Rheinseite hin. An verschiedenen Stellen konnte man nämlich die dortigen Windenergieanlagen erblicken, die sich schon heute vom Welterbetal bestens sichtbar in die Höhe strecken. Das Welterbetal ist nicht mehr frei von Windkraft und genau diese Form der Erneuerbaren Energie wurde im Rahmen der Rundfahrt zur Überraschung der Verbandsgemeinde nicht von der Kommune, sondern vom Land wieder ins Spiel gebracht.