Ortsgemeinde Lykershausen

Lykershausen ist eine kleine Höhengemeinde der VG Loreley im Rhein-Lahn-Kreis, das durch seine reiche Geschichte und seine malerische Umgebung besticht.
Geschichte
Lykershausen entstand zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert und wurde erstmals im Jahr 1110 als „Luggershusen“ urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert baute das Kurfürstentum Trier seinen Einfluss immer weiter auf die rechtsrheinischen Gebiete aus. 1357 gliederte der Trierer Erzbischof und Kurfürst Balduin die Orte Osterspai, Wellmich und das als „Leuchterschen“ bezeichnete Lykershausen in sein Oberamt Boppard ein.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) erfuhr Lykershausen, wie fast alle umliegenden Dörfer, großes Leid durch die umherziehenden Truppen, Seuchen und Hungersnöte. In einem Bericht des Archidiakons von St. Castor in Treis-Karden ist festgehalten, dass im Jahr 1681 nur noch acht Familien in Lykershausen wohnten.
Im Jahr 1803 wurde der Ort im Rahmen der territorialen Neuordnung durch den Reichsdeputationshauptschluss dem Fürstentum Nassau-Weilburg zugeteilt. Beim Wiener Kongress 1815 wurden Lykershausen und 34 andere Gemeinden dem Herzogtum Nassau einverleibt, welches wiederum im preußisch-österreichischen Krieg 1866 vom Königreich Preußen annektiert wurde. Es war zunächst der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet und ab 1885 dem neu gegründeten Kreis Sankt Goarshausen.
Nach dem Ersten Weltkrieg war Lykershausen bis 1930 Teil der französischen Besatzungszone und erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg erneut eine Phase der Besatzung. Seit 1946 gehört Lykershausen zum neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz und seit 1972 zur Verbandsgemeinde Loreley.
Seit 1864 besaß der Ort eine eigene Schule, bis diese im 20. Jahrhundert durch die größeren Schulen der Umgebung abgelöst wurde.
Sehenswürdigkeiten
St.-Johannes-Kirche:
Die ursprüngliche, im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zerstörte St. Barbarakapelle wurde 1680 wieder neu errichtet. Nachdem diese im 19. Jahrhundert immer weiter verfiel, wurde 1886 die noch heute zu sehende katholische Kirche St. Johannes gebaut. Die Backsteine wurden vor Ort hergestellt, und der Altaraufsatz aus dem Jahr 1775 stammt aus der Deutschordenskirche in Frankfurt am Main.
Seit 1914 gehört Lykershausen zur Pfarrei des Nachbarorts Dahlheim, der auch Kestert und Prath angehören.
Historische Wasserpumpe:
1921 versiegte der Brunnen der Gemeinde, weshalb die heute als Sehenswürdigkeit erhaltene alte Wasserpumpe errichtet wurde. Die Lambachpumpe, die von 1925 bis 1968 die Wasserversorgung des Dorfes sicherstellte, ist heute eine beliebte Sehenswürdigkeit. Von 1927 bis 1962 bestand ein gemeinsames Wasserwerk mit Kamp-Bornhofen.
Wanderwege:
Lykershausen liegt an bekannten Wanderwegen wie dem Rheinsteig und dem alten Rheinhöhenweg, die atemberaubende Ausblicke und Naturerlebnisse bieten.
Gemeinschaft und Veranstaltungen
Die Dorfgemeinschaft in Lykershausen ist sehr aktiv und organisiert regelmäßig Veranstaltungen wie eine Kirmes, einen St. Martin-Umzug, das Backesfest, den Kreppelkaffee, das 1. Mai-Fest und die Seniorenfeier.
Diese Events fördern den Zusammenhalt und bieten Gelegenheiten, die Nachbarn besser kennenzulernen.
Lebensqualität
Lykershausen bietet eine hohe Lebensqualität durch seine ruhige, naturnahe Umgebung und die freundliche Dorfgemeinschaft. Die Nähe zu größeren Städten wie Koblenz ermöglicht es, die Vorteile des Landlebens mit den Annehmlichkeiten der Stadt zu verbinden.
Freizeit und Vereinsleben
Lykershausen verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Grillhütte und ein Clubhaus.
Diese Einrichtungen bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und tragen zum aktiven sozialen Leben im Dorf bei.
Zudem pflegt die OG einen großzügigen Spielplatz und einen Bolzplatz.
Lage und Ausblicke
Die Höhengemeinde Lykershausen liegt in der Verbandsgemeinde Loreley und bietet tolle Ausblicke bis nach Bornich, Weisel oder auf die linke Rheinseite, den Hunsrück.
Insgesamt ist Lykershausen ein wunderbarer Ort zum Leben, der durch seine Geschichte, seine Sehenswürdigkeiten und seine lebendige Gemeinschaft besticht.