„Es ist wissenschaftlich belegt, dass das Erleben oder auch das bloße Sehen eines Unfalls Kinder extremen psychischen Belastungen aussetzt, was man zwar nicht sofort erkennt, was aber leider allzu oft zu Störungen in späterer Zeit führen kann. Dem möchten wir als Feuerwehr nun versuchen, in solch schlimmen Situation entgegenzuwirken und die Erlebnisse zumindest abzumildern, indem man sich den Kindern widmen und sie mit einem Teddy ablenken kann“, so Bürgermeister Mike Weiland und Wehrleiter Jörg Preißmann.
Man könnte auch sagen: Kleiner Trick, große Wirkung. Studien belegen, dass die Auswirkungen je nach erlebter Situation unter anderem durch Verlassenheitsängste, Vertrauensverlust bis hin zu Aufmerksamkeits-Störungen später zum Ausdruck kommen, die dann oftmals mit nicht unumstrittenen Psychopharmaka oder anderen Methoden behandelt werden müssen. Daher möchte die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Loreley in Zukunft versuchen, diese fatalen Auswirkungen eines Unfalls auf die kindliche Seele zu mindern.
„Der kleine flauschige und neue Begleiter unserer Feuerwehr ist daher viel mehr als nur ein Spielzeug“, ist sich Mike Weiland sicher, weil dies ebenfalls durch Studien belegt ist und Jörg Preißmann ergänzt: „Er hilft sowohl beim Gespräch mit dem Kind, als auch bei der „psychologischen Aufarbeitung“ des Unfalls.“ Das Plüschtier war beim Unfall dabei und weiß daher, wovon man spricht, wenn immer wieder von dem schrecklichen Ereignis erzählt oder es nachgespielt wird. Bei Kleinkindern zeigt die Erfahrung laut Wissenschaft, wenn diese noch im entsprechenden Alter sind, dass der Teddy für sie „heilende Kräfte“ besitzen kann.
Und auch den Einsatzkräften hilft ein solches Hilfsmittel bei der Stressbewältigung bei Unfällen mit Kindern. Einsatzkräfte, die solche Plüschtiere bereits verwenden, berichten, dass auch für sie selbst solche Situation mehrbelastend sind als andere. Auch Studien über Notarzteinsätze bestätigen dies. Ein Plüschtier in ihrer Hand nimmt auch von ihnen viel Druck und öffnet den Zugang zum meist fremdelndenKind. Das Kind erzählt dann eher dem Teddy als der fremden Rettungskraft, was es gerade bedrückt oder wo es weh tut, also eine Win-Win-Situation für alle. „Wir haben uns bei einer Organisation erkundigt, die solche Plüschteddys bereitstellt und waren auch für deren Unterstützung bei der Beschaffung dankbar. Andererseits hoffe ich, dass diese Teddys so selten wie nur möglich zum Einsatz kommen müssen, aber falls eben doch nötig, sie eine gute ‚personelle Verstärkung‘ für unsere ehrenamtlichen Aktiven sind“, so Bürgermeister Mike Weiland schmunzelnd, aber mit absolut ernstem Hintergrund.