Kooperationsvertrag zum Glasfaserausbau in den Ortsgemeinden Osterspai, Weisel und der Stadt Braubach unterzeichnet
Das Thema des Glasfaserausbaus in Deutschland wurde in den letzten Jahren nicht immer mit dem notwendigen Nachdruck verfolgt. Dies hat zur Folge, dass in einigen Gemeinden immer noch nicht die gewünschte und heutzutage notwendige Internetgeschwindigkeit vorhanden ist. Gemerkt hat man das besonders im Rahmen der Corona-Pandemie, wo Homeoffice, Homeschooling und eine generell verstärkte Internetnutzung an der Tagesordnung standen. Im Gebiet der Verbandsgemeinde Loreley versucht man hier nun ein wenig aufzuholen.
„Es freut mich, dass sich die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH dem eigenwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes ohne öffentliche Zuschüsse in den Gemeinden Weisel, Osterspai und der Stadt Braubach annimmt. Bei erfolgreicher Umsetzung sollen zukünftig weitere Gemeinden folgen, damit irgendwann auch alle Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Loreley in den Genuss einer zeitgemäßen Internetleitung kommen“, gibt Bürgermeister Mike Weiland einen Ausblick in die Zukunft. Das genau diese drei Gemeinden ausgebaut werden ist mit der Entscheidung der Firma zu begründen. Diese hatte im Vorfeld eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung vorgenommen. Gemeinden, die trotz steigenden Interesses privater Unternehmen, nicht eigenwirtschaftlich ausgebaut werden, werden in den kommenden Jahren über das vom Landkreis koordinierte Breitbandprojekt, dann aber mit erheblichen öffentlichen Zuwendungen, sprich Steuergeldern, ausgebaut werden müssen. Dann muss auch immer die Gemeinde ihren Eigenanteil leisten – zu Lasten der dortigen Haushalte.
Die Firma beabsichtigt den Auf- und Ausbau einer Glasfaserinfrastruktur in der Ausbauvariante „Fibre to the Home“ (FTTH). Dabei handelt es sich um eine symmetrische Leistungsbandbreite (Down- und Upload) von bis zu 1 Gigabit/ Sekunde. Die Deutsche Glasfaser ist als FTTH-Anbieter mit den meisten Vertragskunden marktführend in Deutschland. Mit einem verfügbaren Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 7 Milliarden Euro sollen mittelfristig 6 Millionen Glasfaseranschlüsse deutschlandweit ausgebaut werden.
Damit der Ausbau auch tatsächlich stattfinden kann waren Beschlüsse auf VG-Ebene und in den Orts- bzw. Stadträten notwendig. Nachdem diese „Hürden“ erfolgreich genommen wurden, konnte es am 12.07.2021 nun endlich zum Abschluss des Kooperationsvertrages kommen. Hierfür sind der Erste Beigeordnete der Gemeinde Osterspai Sebastian Reifferscheid, der Erste Beigeordnete der Gemeinde Weisel Hubert Erdkamp, Stadtbürgermeister Braubach Joachim Müller, Pascal Münz von der Deutschen Glasfaser Wholesale GmbH und selbstverständlich der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mike Weiland zusammengekommen.
Damit das Projekt auch tatsächlich zur Umsetzung kommt, müssen sich im Rahmen der Vorvermarktung (diese dauert ca. 3 Monate) mindestens 30-40% aller Haushalte im Ausbaugebiet für einen Ausbau aussprechen und sich anschließend zwei Jahre an den Anbieter binden. Bestehende Verträge würden anschließend durch die Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH gekündigt werden, so dass bei Kunden*innen keine Doppelzahlungen entstehen.
Bürger*innen, die sich im Rahmen der Vorvermarktung für einen Ausbau aussprechen, erhalten direkt einen Anschluss. Dieser erfolgt im Rahmen der Erstaktion ohne Hausanschlusskosten. Die bauausführende Firma ist bestrebt, die Arbeiten schnellstmöglich zu erledigen, so dass bei ungehindertem Ablauf ca. 100 bis 150 m Kabel pro Tag verlegt werden könnten.
Jetzt heißt es also, die Vorvermarktungsphase abzuwarten und zu hoffen, dass man in den nächsten 18 Monaten große Schritte beim Breitbandausbau zurücklegen kann.